Quereinsteiger und Pioniere für glückliches Gemüse

Der Biogemüseanbau im Thurgau ist vielfältig. Es gibt Grossbetriebe, die für Coop und Migros und andere Grossverteiler produzieren, und Familienbetriebe, die hohe Bioqualität ernten. Was aber ist regenerativer Gemüseanbau?

Portrait Michèle Böhi und Manuel Spadin

So wie Hunderte von Fotovoltaikanlagen im Thurgau eine Pionierleistung zur dezentralen, lokalen und mittelfristig auch sicheren Stromversorgung erbringen, so ist auch die regionale und lokale Biogemüseversorgung – selbst im ländlichen Kanton Thurgau – noch eine Sache für Pioniere. Ein Hinweis an die Redaktion von Thurgauer Naturstrom hat uns mit einem jungen Paar in Kontakt gebracht, das den Versuch gestartet hat, den ökologischen Gemüseanbau weiterzuentwickeln. Es sind Michèle Böhi und Manuel Spadin. In Bürglen bei Weinfelden betreiben sie am Dammweg die Gemüsemanufaktur «Neuland Thurgau». Es ist eine 50 mal 100 Meter grosse Fläche für den Anbau von Gemüse in exklusiver Qualität. In konsequent unbeheizten Folientunnels ernten sie auch im Winter Schnittsalate und Gemüse.

Noch einmal Pionier für Biogemüseanbau sein

Die Landschaft des Biogemüseanbaus im Thurgau ist vielfältig. Es gibt einige Betriebe, die im grossen Stil anbauen und an die Grossverteiler liefern. Im Thurgau bauen auch einige Kleinbetriebe Gemüse gemäss den Richtlinien von Bio Suisse oder Demeter an. Diese Richtlinien unterscheiden sich gegenüber den gesetzlichen Mindestanforderungen in Bezug auf Bodenbearbeitung, erlaubte Düngemittel, Spritzmittel und Pflanzensorten durch qualitativ höhere Anforderungen. Michèle Böhi und Manuel Spadin sind Quereinsteiger. Neo-Gemüsler und Gründer ihres Start-ups. Nach einem jahrelangen Weg des Suchens und Lernens haben sie sich dazu entschieden, den Versuch zu wagen, den Gemüseanbau über die etablierten Ökostandards hinaus weiterzuentwickeln.

Keine erlaubten Spritzmittel mehr

Michèle Böhi: «Vor zehn Jahren hat bei mir die ganze Entwicklung mit dem Thema Essen angefangen. Es hat damit ein grosser Entwicklungsprozess mit immer neuen Fragen und Antworten eingesetzt.» Ihr Partner Manuel Spadin teilt die Leidenschaft und den Forschergeist. «Wir haben im Verlauf unserer Entwicklung festgestellt, dass wir im ökologischen Gemüseanbau auch auf die etablierten und erlaubten Hilfsmittel verzichten wollen. Der Einsatz dieser Mittel passte nicht mehr mit unseren Zielvorstellungen überein. Wir wollen nicht weniger oder andere Pestizide, wir wollen keine.» – «Wir spritzen zwar hin und wieder, aber das sind Kräutertees, die kräftigend und stärkend auf Pflanze und Boden wirken», sagt Michèle Böhi lachend.

Pioniere sind nicht immer gerne gesehen

Innovation ist ein wichtiger Begriff für Gewerbe und Industrie. Aber Veränderung und Entwicklung – das, was Pioniere vorantreibt – wird von vielen erst verstanden, wenn sie für alle normaler Alltag geworden sind. Michèle Böhi sagt: «Wir haben viele Vorbilder, hier bei uns sind es Biobauern, die die Idee des biologischen Anbaus mit Herz und Verstand praktizieren. Einige dieser Biobauern unterstützen und helfen uns, so gut sie können. Wir dürfen mit ihnen eine tiefe Überzeugung teilen. Sie verstehen unser Ziel und unsere Haltung, aber sie schmunzeln manchmal auch über uns und sagen: » Die beiden Jungunternehmer wollen sich aber nicht in die Abhängigkeit einer subventionierten Landwirtschaft begeben. Manuel Spadin: «Wir wollen unsere Ideen frei realisieren.» Der Wille, mit ihnen innovative Ideen zu teilen, sei nicht immer sehr gross, sagt er.

Beide wissen, dass es zum Wesen von Pionieren gehört, nicht verstanden zu werden. Und dass sie auch mal anecken, macht ihnen keine Freude. Das Überwinden von rechtlichen Hürden verlangte Ausdauer. Schmunzelnd erzählen sie, wie sie nach zwei Jahren Hin und Her eine für sie praktikable Lösung realisieren konnten. 2019 haben sie das Feld in Bürglen zum ersten Mal bestellt.

Gemüseanbau

Worin die Pionierleistung der Jungunternehmer und Quereinsteiger besteht, wird einem erst im längeren Gespräch klar. Manuel Spadin versucht es auf den Punkt zu bringen, wenn er sagt: «Wir gärtnern im Prinzip, wie es eine clevere Urgrossmutter getan haben könnte; ohne synthetisches Zeug. Ihr Gemüsefeld hatte in keinster Weise einen negativen Impact. – Wir betreiben sogenannten regenerativen Gemüseanbau. Wir sind international vernetzt und stützen unsere Anbaumethoden auf die Erfahrungen von vielen innovativen Teams und Persönlichkeiten rund um den Erdball.»

Ist im Gemüseanbau Lowtech das neue Hightech?

Michèle Böhi erklärt: «Wir nutzen wenig Ackerfläche und bauen in schnellen Fruchtfolgen an. Damit das überhaupt gelingt, sorgen wir für eine maximale Vitalität der Lebensgemeinschaft zwischen Pflanzen, Bakterien und Pilzen. Wie in einer gesunden Lebensgemeinschaft stehen alle miteinander in einer aktiven Beziehung und sind vom Wohlergehen des anderen abhängig. Das ist nach Erkenntnissen anderer Fachleute, die eine ähnliche Strategie verfolgen, nur durch eine minimale Bodenbearbeitung möglich. Wir lassen Wurzelstöcke in der Regel im Boden, weil sich in ihrem Bereich ein fantastischer Lebensraum an Mikroorganismen angesiedelt hat.» In diesem Bereich entfaltet sich eine komplexe Symbiose zwischen den Mikroorganismen im Boden und der Pflanze. Michèle Böhi: «Die Blätter der Pflanze produzieren in der Fotosynthese in den Blättern Glukose, eine Zuckerart. Diese Energie benötigt die Pflanze für zwei Prozesse: Erstens für ihr eigenes Wachstum, und zweitens gibt sie die Glukose über die Wurzeln an die Mikroorganismen im Wurzelbereich ab. Für die Mikroorganismen ist die Glukose Energie pur. Ohne diese bleiben sie weitgehend inaktiv. Erst in der Symbiose, im Tausch, werden sie aktiv und stellen den Pflanzen die verschiedensten Nährstoffe und Mineralien in bester pflanzenverfügbarer Qualität zur Verfügung. Die Natur düngt sich selber, sonst gäbe es keine Urwälder. Im Gegensatz zu konventionellem Anbau und Bioanbau wird das Potenzial des Bodens intensivst stimuliert.»

Das Ideal der Quereinsteiger ist es, den Boden nicht zu bearbeiten oder höchstens fünf Zentimeter tief. Manuel Spadin: «Jede, wirklich jede Manipulation in einem vitalen Boden ist ein Eingriff, der eine Störung ist und der Zeit braucht, um wieder eine intakte Lebensordnung herzustellen. Das dauert unter optimalen Bedingungen viele Tage. Auf unserem Acker gibt es aber noch viele Stellen, die noch nicht diese Bodenqualität haben. Dort greifen wir ein und lockern den Boden mit der Stechgabel. Harter, lehmiger Boden ist ein Zeichen dafür, dass er noch nicht wirklich belebt ist. Harter Boden heisst nichts anderes, als dass es hier noch keinen richtigen Zoo mit gigantisch vielen Mikroorganismen unter der Erde hat.»

Aus den Worten von Michèle Böhi ist eine gewisse Empörung hörbar, wenn sie davon erzählt, dass das aus ihrer Sicht zentrale Thema der Mikroorganismen im Boden noch nicht wirklich in der landwirtschaftlichen Praxis angekommen ist. «Ein vitaler, gesunder Boden ist ein gigantisches Phänomen.» Neuland Thurgau betreibt eine regenerative Landwirtschaft. Die beiden Pioniere kombinieren intensiven Gemüseanbau mit aktivem Humusaufbau. Michèle Böhi ist dennoch zuversichtlich und freut sich darüber, dass Profis im grossflächigen Anbau das Thema aufgegriffen haben. Sie berichtet davon, dass 2019 der Verband Regenerativ Schweiz gegründet wurde. «Wir ticken ähnlich, spezialisieren uns aber auf den Gemüseanbau, mit Ernte auch im Winter.»

Das Geheimnis der Milliarden Mikroorganismen und Pilzfäden

«In einem gesunden Boden harmoniert eine mathematisch nicht exakt eruierbare Zahl von Mikroorganismen, Kleinst- und Kleinlebewesen. Im Kreislauf Tag und Nacht, Wärme und Kälte, mit Sonnenlicht und Wasser und über die Fotosynthese werden verschiedenste Stoffe chemisch in mehreren Stufen umgewandelt und für Pflanzen aufbereitet. Es ist eine unvorstellbare Komplexität an Prozessen, die den Pflanzen Gesundheit und Wachstum ermöglichen», sagt Manuel Spadin. Dieser ganze Kreislauf ist erst in den Grundzügen erforscht. In einer Handvoll gesunder Erde leben mehr Lebewesen als Menschen auf der Welt. In einem Gramm Boden dieser Qualität konnten bis zu 50’000 Bakterienarten und 200 Meter Pilzfäden nachgewiesen werden. Forschende und verschiedene Bundesämter teilen den Befund, dass Pflanzenschutzmittel und mineralische Dünger die Bodenfunktionen erheblich zurückgedrängt haben, und heute wissen wir auch, dass mittlerweile auch die Trinkwasserqualität in der Schweiz in Mitleidenschaft gezogen wird. Michèle Böhi ist der Ansicht, dass ins Ökosystem Boden einfach keine Fremdstoffe gehören: «Unsere Böden könnten in einem traumhaften dynamischen Zustand voller Vitalität sein, wenn sie nicht durch Überheblichkeit und Unwissen in den letzten 100 Jahren heruntergewirtschaftet worden wären.» Sie sagt, dass nicht regenerative Stoffe nicht an die Pflanzen und nicht in die Böden gelangen dürfen. «Was nicht von der Erde kommt, gehört nicht auf die Erde. Regenerativ genutzter Boden, wie wir ihn kultivieren und nutzen, ist in seiner Bestform eine einzigartige Perfektion an Vitalität und nicht zu überbieten. Der Wettbewerb sollte nie auf Kosten der Natur gehen. Diese Rechnung kann nicht aufgehen.»

Guter Ertrag ohne Dünger?

Wer viel erntet und erst noch in schnellen Fruchtfolgen pflanzt, muss doch dem Boden auch viel zuführen. Michèle Böhi: «In einem gesunden, unter besten Bedingungen gewachsenen Brokkoli hat es kleinste Spuren von Mineralstoffen. Diese Mineralstoffe stammen aus den Tiefenschichten des Bodens, aus der Lehmschicht. Der Lehmboden ist unendlich wertvoll. Dieses natürliche Mineralienlager sorgt für die Gesundheit unserer Pflanzen. Die meisten grösseren Gemüsearten entwickeln Wurzeln, die 40 bis 50 Zentimeter ins Erdreich vorstossen. Damit sind sie bereits in einer Erdschicht, wo die nötigen Mineralien zu holen sind. Die Wurzeln von Tomaten wachsen regelrecht in die Tiefe, ihre Wurzelspitzen dringen bis 120 Zentimeter in den Boden. Aber damit sind wir noch nicht bei den besten Tieftauchern. , wie wir bei uns sagen, macht Sprosswurzeln bis in eine Tiefe von 1,5 Metern.» Michèle Böhi und Manuel Spadin lassen Tiefwurzler bewusst für sich arbeiten. Diese holen Mikronährstoffe aus dem Lehm an die Oberfläche. Lehm, so sagen sie, sei chemisch betrachtet eine verklumpte Mischung von Mineralien.

Die Grösse von Mineralien beginnt bei 2 Millionstel Millimeter. Die Grössen der Partikel sind unterschiedlich und reichen bis in den sichtbaren Bereich. Wenige Millionstel grosse Mineralien werden von der Pflanze wie auch vom Mikrobiom aufgenommen. Für die Pflanzen wirken diese Mineralien wie Hormone, indem sie beispielsweise helfen, den Wasserhaushalt zu regulieren. Diese Mikronährstoffe sind eine Art Dünger.

Ein weiterer Dünger kommt durch die Luft über die Blätter in die Pflanze. Es ist der Stickstoff. Spezialisierte Pflanzen, wie beispielsweise Bohnen, können den Stickstoff aus der Luft in millimetergrossen Depots im Wurzelgeflecht sammeln. Es ist wie ein Notvorrat, den eine nachfolgende Pflanzengeneration leicht anzapfen kann. Solche Stickstoff bildende Pflanzen werden bei Neuland Thurgau auch als Zwischensaat zur Vorbereitung des Bodens eingesät.

Schliesslich kommt auf die oberste Humusschicht jährlich oder auch zwischendurch eine kleine Menge an Kompost. Beim Kompostaufsetzen wird Steinmehl eingestreut, auch eine Mineralstoffquelle. Ausserdem reichern sie den Kompost mit Fasern von Schafwolle an. Michèle Böhi: «Alles in allem ist das Power-Nahrung vom Feinsten für die Pflanzen und dann für uns und unsere Kundinnen und Kunden.» Das Mineralstofflager Lehmschicht ist für menschliche und pflanzliche Begriffe unendlich, weil eine Pflanze nur wenige Millionstel Gramm benötigt.

Wars das? Michèle Böhi: «Nein, wir produzieren selber auch Wurmkompost mit Pflanzenabfällen – und wir stellen Kräuterteemischungen her, die wir mit Mikroorganismen anreichern. Diese Mischung sprühen wir bei Bedarf auf Pflanze und Boden. Zuoberst liegt vor allem in den Sommermonaten eine unterschiedlich dicke Schicht Mulch. Diese Schicht reguliert die Feuchtigkeit in der obersten Bodenschicht. Damit kommen wir durch. Das ist alles. Basta.» In diese Richtung wird sich die Landwirtschaft entwickeln werden, betonen beide. Mehr als intelligente Lowtech sei schädlich. Die natürlichen Systeme seien unverständlich clever. Ihre Ansätze seien allesamt wissenschaftlich erhärtet. Leider würde in der Landwirtschaftspolitik zu viel überholtes Wissen hochgehalten.

Pioniere in der Schweiz – Vorbilder in der ganzen Welt

Michèle Böhi und Manuel Spadin sind also nicht allein. Die Unternehmensgründer stehen weltweit mit wissenschaftlichen Expertinnen und Anbauspezialisten für Gemüse im Austausch. Michèle Böhi hat sich in Schweden ausbilden lassen. Erst im letzten Jahr wurde der Verein Regenerative Landwirtschaft Schweiz gegründet. Das ist eine Interessengemeinschaft von professionellen Landwirten, die einen ähnlichen Ansatz verfolgen, wie ihn die beiden Neo-Gemüsler pflegen.

Gemüseanbau

Frisch geerntetes Gemüse und Salat – auch im Winter

Das Paar ist auf dem Gemüsefeld in Bürglen bei Weinfelden fast täglich anzutreffen, so auch im vergangenen Winter 2019/20. Nicht um zu jäten, sondern um zu ernten! Michèle Böhi: «Unsere Kundinnen und Kunden haben es ausserordentlich geschätzt und viele waren positiv überrascht, dass unser Angebot durch den ganzen Winter nie wirklich endete. Wir haben im Spätherbst fast alles unter kleine Folientunnel gegen krasse Winterkälte geschützt. Dieser Schutz hat vollkommen genügt, um frischen, zarten Salat und knackiges Wintergemüse täglich zu ernten.» Der heurige Winter war unter der Folie sehr mild, sagen die Neo-Gemüsebauern. Manuel Spadin weist darauf hin, dass diese unvergleichliche Frische auch keine Lagerinfrastruktur benötigt, wenn vom Dezember bis in den Februar vom Gemüsefeld direkt in die Küche geliefert werden kann. Vollkommen frisches und gesundes Gemüse und Salate.

Erste Kundinnen und Kunden

Während des Interviews im Juni 2020 kommt plötzlich eine strahlende Frau aufs Feld – eine Kundin, wie sich herausstellt. Michèle Böhi und Manuel Spadin erzählen später, wie sie dankbar auf den Rückhalt einer kleinen Schar von ersten begeisterten Käuferinnen und Käufern zählen dürfen. Blickt man über das dicht bewachsene Feld und lässt sich von der Fachkompetenz beeindrucken, vergisst man leicht, dass Neuland Thurgau ein Start-up ist, eines jedenfalls ohne grosse Finanzdecke. Michèle Böhi: «Das nächste Ziel ist, dass wir aus dem Anbaugeschäft einen anständigen 100%-Lohn erwirtschaften können.» Das Unternehmen «Neuland Thurgau» ist ein Start-up, es bezieht keine Betriebs- oder Ökobeiträge. Die beiden Jungunternehmer zielen auch nicht darauf ab. Sie wissen und anerkennen aber auch, dass es im heutigen Rahmen ohne Subventionen nicht geht. Manuel Spadin sagt, dass leider viele Anreize geschaffen würden, die der Produktqualität und den natürlichen Kreisläufen zuwiderlaufen. In diese Abhängigkeit wollen beide nicht kommen. Sie folgen einem Geschäftsmodell, das in den USA, in Schweden, Deutschland oder Österreich in Pionierbetrieben bereits ökonomisch erfolgreich funktioniert.

Michèle Böhi und Manuel Spadin haben sich zum Ziel gesetzt, einen Jahresertrag von 30 Franken pro Quadratmeter zu erwirtschaften, und folgen dabei internationalen Vorbildern, die dies bereits umgesetzt haben. Sie sind ein Start-up mit einer klaren Vision und viel Anbauwissen mit Hand und Fuss. Selbst viele Forschungsresultate bestätigen ihre Strategie. «Wir stehen am Anfang. Und weitere Ideen haben wir auch noch», sagt Michèle Böhi.

Fotos: Conny Eiwanger

Wer sein Gemüse und seine Salate künftig von Michèle Böhi und Manuel Spadin beziehen will, geht am besten einmal persönlich vorbei und bespricht sich mit den beiden. Das besondere Gemüse gibt es bis auf Weiteres im Hofladen am Dammweg in Bürglen und auch als flexibel abonnierbare Salat- und Gemüsekiste.


Familiärer Biogemüseanbau im Thurgau mit Verkaufsstellen

Adresse unserer Gesprächspartner:
Neuland Thurgau, Dammweg, 8575 Bürglen
neuland-thurgau.ch

Gemüseanbau mit Bio-Suisse- und Demeter-Zertifizierung:
Biogemüse vom Ort oder aus der Region ist in Hofläden, auf saisonalen Märkten und in spezialisierten Fachgeschäften erhältlich. Zertifizierte Betriebe produzieren oder vertreiben Produkte, manchmal auch beides. Es kann sich lohnen, nachzufragen, um eine möglichst lokale Einkaufsquelle zu berücksichtigen.
www.knospehof.ch
demeter.ch/hof-finden

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Fragen und Antworten zu Thurgauer Naturstrom und Herkunftsnachweisen (HKN)

Warum soll ich Thurgauer Naturstrom beziehen?

Wer Thurgauer Naturstrom verbraucht, fördert damit ganz direkt die umweltverträgliche und nachhaltige Stromerzeugung im Thurgau. Eine intakte Natur ist die Lebensgrundlage nachfolgender Generationen. Wir sind überzeugt: Hierfür lohnt sich der minimale Aufpreis pro Kilowattstunde.

Worin unterscheidet sich Thurgauer Naturstrom von herkömmlichem Strom?

Physikalisch betrachtet ist es unmöglich, die Herkunft von Strom zu unterscheiden. Mit Ihrem «Ja» zum Thurgauer Naturstrom sorgen Sie aber ganz direkt dafür, dass die umweltverträgliche und nachhaltige Stromerzeugung im Thurgau unterstützt und damit ausgeweitet wird.

Was ist ein Herkunftsnachweis (HKN)?

Der Herkunftsnachweis belegt die Produktionsart (Qualität) sowie die Herkunft des Stroms. Für jede erzeugte Kilowattstunde Strom aus erneuerbaren Quellen wird entsprechend ein Herkunftsnachweis ausgestellt.  Der HKN ist von dem physischen Stromfluss entkoppelt.

Abnahme von Herkunftsnachweisen

Betreiber einer Photovoltaikanlage mit Standort im Thurgau haben die Möglichkeit, ihre Herkunftsnachweise an die EKT Energie AG für Thurgauer Naturstrom zu verkaufen, sofern ihr lokaler Energieversorger diese nicht abnimmt.

Dafür müssen Sie Ihre PV-Anlage bei der Pronovo AG registrieren und für die HKN-Produktion freischalten lassen. Für die Registrierung Ihrer Anlage bei der Pronovo AG wenden Sie sich bitte direkt an Ihren lokalen Energieversorger.

Senden Sie nach erfolgreicher Freigabe der Anlage durch die Pronovo AG Ihren Antrag mit einer Kopie des Formulars «Beglaubigung einer Photovoltaikanlage» an info@thurgauer-naturstrom.ch.

Nach erfolgter Prüfung unterbreitet Ihnen die EKT Energie AG ein Angebot für die HKN-Übernahme.

Kündigung Thurgauer Naturstrom

Die Kündigung von Thurgauer Naturstrom kann entweder direkt beim lokalen Energieversorger veranlasst werden, oder per E-Mail an info@thurgauer-naturstrom.ch. Die Kündigungsmodalitäten sind in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen Ihres Energieversorgers geregelt. Eine Bestätigung ihrer Kündigung erhalten Sie direkt von Ihrem Energieversorger.

Stromrechnung

Bei Fragen zu Ihrer Stromrechnung wenden Sie sich bitte direkt an Ihren Energieversorger. Thurgauer Naturstrom bzw. die EKT Energie AG hat keinen Zugriff auf Ihre Stromrechnung.

Stromtarife

Bei Fragen zum Stromtarif oder zum Stromrückliefertarif wenden Sie sich bitte direkt an Ihren Energieversorger.

Kontakt

Thurgauer Naturstrom
Postfach, 9320 Arbon
Telefon 071 440 66 30
info@thurgauer-naturstrom.ch

    Sie erhalten eine Kopie der Mitteilung an die angegebene E-Mail-Adresse.

    Bestimmungen Thurgauer Naturstrom

    Administrative Abwicklung

    Im Auftrag der teilnehmenden Thurgauer Energieversorger kümmert sich die EKT Energie AG um die administrative Abwicklung (Beschaffung / Energiebuchhaltung) von Thurgauer Naturstrom. Die EKT Energie AG garantiert, dass das von Ihnen gewählte Naturstromprodukt in der entsprechenden Menge und Qualität beschafft und geliefert werden kann.

    Vertragspartner

    Die Verrechnung für Thurgauer Naturstrom erfolgt durch Ihren lokalen Energieversorger. Thurgauer Naturstrom wird als Stromprodukt auf Ihrer Stromrechnung ausgewiesen. Es gelten die Allgemeinen Geschäftsbedingungen Ihres Energieversorgers.

    Lieferbeginn

    Die Belieferung mit Thurgauer Naturstrom beginnt zum nächstmöglichen Zeitpunkt ab Bestelleingang. Dies erfolgt in Abhängigkeit des Abrechnungszyklus Ihres Energieversorgers.

    Vertragsdauer und Kündigung

    Das Vertragsverhältnis ist zeitlich unbeschränkt. Die Kündigungsmodalitäten sind in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen Ihres Energieversorgers geregelt.

    Herkunft und Lieferfähigkeit

    Thurgauer Naturstrom ist ein begrenzt verfügbares Produkt. Sollte die bestellte Menge Naturstrom aufgrund einer betrieblichen Störung, einer Kraftwerksanierung, witterungsbedingter Einflüsse oder regulatorischer Änderungen seitens Gesetzgeber nicht im geplanten Umfang zur Verfügung stehen oder die Nachfrage das Angebot übersteigt, so ist die EKT Energie AG bzw. Ihr lokaler Energieversorger berechtigt, Naturstrom ausserkantonal zu beschaffen.

    Zertifizierung

    Die Energiebuchhaltung von Thurgauer Naturstrom wird durch die neutrale Fachstelle Schweizerische Vereinigung für Qualitäts- und Management-Systeme (SQS) jährlich überprüft und auditiert. So kann nachgewiesen werden, dass die verkaufte Menge Naturstrom innerhalb des entsprechenden Lieferzeitraums produziert und ins öffentliche Stromnetz eingespeist wurde.